Motzlar

Allgemeines

Allgemeines

Motzlar liegt in der thüringischen Rhön im Biosphärenreservat Rhön mitten im idyllischen Ulstertal zwischen Bad Salzungen und Fulda. Seit 1994 gehört Motzlar mit Schleid, Kranlucken und Zitters zu der Einheitsgemeinde Schleid In dem Rhöndorf findet der Besucher schöne rhöntypische Hofanlagen mit Fachwerkbauten, Nutzgärten, Streuobstwiesen und eine sehenswerte, neugotische Kirche. Die katholische Kirche mit der Dorflinde sowie mit einem kleinem Dorfplatz und Gemeinschaftsbackhaus, bilden den zentralen Ortskern des Dorfes. Durch das Dorf fließt die Ulster, mit deren Wasserkraft früher eine Mühle angetrieben wurde und heute wieder Strom produziert wird. Im Ort befinden sich gut erhaltene Fachwerkbauten und Hofanlagen. Bildstöcke, Hochkreuze und Hausfiguren zählen zum religiösen Kulturgut.

  • Gesamtfläche: 878,62ha
  • Davon Siedlungs- und Verkehrsfläche: 138,53ha
  • Einwohner: 337(Stand 01.12.2015)
  • Höhenlage: 305 - 330 ü. NN

Motzlar um 1920

Motzlar um 1920

Allgemein

Geschichte

Motzlar gehört zu den ältesten Dörfern des Geisaer Landes. Das Dorf wurde am 9. September 1186 erstmals urkundlich genannt. Fränkische Siedler brachten den Ortsnamen im 7. oder 8. Jahrhundert mit in die Rhön. “-lar“ bezeichnet einen offenen Fleck im Wald, der mit einer Wasserstelle versehen und als Weideland geeignet ist. 1724 unternahm der Fuldaer Historiker Schannat, den Versuch den Umfang des Tulifeldgaues, wie es Mitte des 9. Jahrhunderts bestand, nachzuziehen. Dabei zeichnete er „Muzzelers“ ein. Der Ort war und ist landwirtschaftlich geprägt. Starken Einfluss auf die Entwicklung des Ortes hatte die Lage unmittelbar an der Innerdeutschen Grenze von 1945 bis 1990. So verlor der Ort in dieser Zeit seinen seit 1909 bestehenden Anschluss an die Ulstertalbahn, der zur Gemeinde gehörende Weiler Langwinden wurde 1972 entvölkert und im Zuge der Grenzsicherung abgerissen.

Katholische Kirche

Sehenswürdigkeiten

Schon um das Jahr 1500 gab es in Motzlar eine Wehrkirche. Ob vorher auf der kleinen Anhöhe in der Dorfmitte bereits ein Heiligtum gestanden hat ist unbekannt. Das alte Gotteshaus war im spätgotischen Stil erbaut. Im Laufe seiner Geschichte wurde es barock umgeformt.

Die Kirche wurde 1908 bis auf einen Teil des Turms, abgetragen. Nach einjähriger Bauzeit an ihrer Stelle die heutige Kirche errichtet. Kirchenpatrone sind der heiligen Valentinus (14.2.) als Schutzpatron gegen die „fallende Sucht“ und die heilige Barbara. (4.12.)
Das Gotteshaus wurde ab 2002 unter überaus tatkräftiger Mithilfe der Einwohner grundlegend saniert und im Dezember 2005 neu eingeweiht.

 

Innenraum der Kirche

Innenraum der Kirche

Feuerwehrverein

Kultur und Vereine

Der Feuerwehrverein hat 89 Mitglieder, damals 9 aus der Jugend und 14 Mitglieder der Alterskameraden. Der Verein unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Motzlar bei der Förderung des Brandschutzes, der Allgemeinen Hilfe, des Katastrophenschutzes, des Rettungswesens und des Umweltschutzes. Sie arbeiten zusammen am Brandschutz, der allgemeinen Hilfe, des Katastrophenschutzes, des Rettungswesens und des Umweltschutzes. Der Feuerwehrverein fördert und betreut die Angehörigen der Jugendfeuerwehr und der Alterskameraden. Ebenso ist er zuständig für die Pflege des Museums und richtet Feste und Jubiläen aus.

 

Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Motzlar

Persönlichkeiten

Geschichte

Pfarrer Ludwig Nüdling

Ludwig Nüdling war ein Sohn der Rhön, am 26. Februar 1874 in Poppenhausen an der Wasserkuppe geboren und dort aufgewachsen. Er erwarb seine Gymnasialausbildung als Internatsschüler in Bamberg. Nach seinem Theologiestudium wurde er 1897 zum Priester geweiht, war Domkaplan in Fulda und jeweils für mehrere Jahre Seelsorger im Spessart, Vogelsberg und Kinzigtal. In dieser Zeit hatte er seine ersten literarischen Erfolge. Neben Gedichten und Erzählungen konnte er zwei Bücher veröffentlichen. Sein literarisches Schaffen erstreckte sich über ein halbes Jahrhundert und fand weit über die heimischen Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung. Als katholischer Schriftsteller war er auch im Rundfunk und im deutschsprachigen Ausland bekannt. Nüdlings Mitarbeit am „Kommunionglöcklein“, einer Monatszeitschrift für Erstkommunikanten, ist für seinen Ruf als Schriftsteller von entscheidender Bedeutung. Als Herausgeber dieser Schriftenreihe wie auch des später von ihm gegründeten „Fähnlein der Getreuen“ hat er auf die religiöse Bildung mehrerer Generationen Einfluss. Sein Volksschauspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ wird auch heute noch seit über 70 Jahren auf dem Anger der Stadt alljährlich aufgeführt. Nach dem I. Weltkrieg wird Pfarrer Nüdling nach Kleinsassen versetzt. 1933 wird er von dee Gestapo abgeholt, verhört und wieder frei gelassen. Pfarrer Nüdling bittet um seine Pensionierung. Der Bischof stimmt dem Anliegen zu. 1938 zieht sich der Priester zu seiner Verwandtschaft auf den Oberrothof zurück. Aus dem Auszugshaus des Hofes wird eine Klause – die Roßbergklause. Bereits seit seiner Kindheit verehrt Ludwig Nüdling in besonderer Weise Maria, die Mutter Gottes. Die Zahl seiner Marienlieder übersteigt alle anderen Lieddichtungen. Seine letzten sind das Motzlarer Marienborn-Lied und das Schneefest-Lied von Schleid. Am 29. März 1947 verstirbt der Pfarrer und Dichter und wird auf dem Friedhof von Motzlar beigesetzt.

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Conrad Lautenbach

Conrad Lautenbach war ein Schriftsteller und evangelischer Prediger. Er gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten aus Motzlar. Der evangelische Geistliche und Schriftsteller wurde in „Mutislar“ (Motzlar) 1534 geboren. Von den Eltern des begabten und wissbegierigen Jungen ist nichts bekannt. Das Geisaer Land blieb damals von den Ideen Luthers nicht unberührt. Lautenbach besuchte Schulen in Eisenach und Nordhausen, wo er wahrscheinlich mit der Reformation noch näher in Berührung kam. Als fahrender Schüler durchreiste er weite Teile von Deutschland. Nach Erfurt, Frankfurt am Main, Mainz und Heideberg kam er im März 1553 nach

Straßburg, wo er sich niederließ. In den drei Jahren durchlief er alle Klassen des Gymnasiums und wurde 1556 an der Universität aufgenommen, wo er Theologie und Philosophie studierte. Auf Empfehlung seines Lehrers wurde er schon ein Jahr später Prediger in Mundelsheim, musste jedoch nach einigen Monaten die Stelle wieder aufgeben und fand eine Anstellung in Straßburg. Als Philipp der Ältere in der Hanauer Grafschaft die Reformation einführte, setze er 1562 Lautenbach als Prediger in Neuweiler ein. Nach zwei Jahren ging er nach Hunkweiler und fand hier Muse Muse für sein

e schriftstellerischen Arbeiten. Kurfürst Ludwig, der davon hörte, lud ihn nach Heidelberg ein und sagte ihm Unterstützung bei seinem literarischen Schaffen zu. Er übertrug ihm die Neuordnung seiner Bibliothek, was zwei Jahre dauerte. Als der Kurfürst starb, verließ Lautenbach Heidelberg und ging zurück nach Straßburg. Zwei Monate später erhielt er eine Berufung als Prediger an die Katharinenkirche in Frankfurt, wo er noch 10 Jahre, bis zu seinem Tod am 18. April 1595 wirkte. Zu seinen Werken zählen wissenschaftliche Arbeiten, Dichtungen und Übersetzungen, darunter: „Von Hexen und Unholden“ oder „schöne Kleidung und Trachten der Weiber höheren und niedrigen Standes“. In einem seiner Pseudonyme nimmt er Bezug auf seinen Heimatort „Thrasibulusb Torrentinus Mutislariensis“.

Conrad Lautenbach

Weiterführende Literatur:

  •  „100 Jahre Kirche Motzlar“ (2009), Autorengemeinschaft
  • „700 Jahre Rothöfe“ (2009), Bruno Leister

Mariengrotte

Sehenswürdigkeiten

Beim ehemaligen Brunnenhäuschen am Fuße des Rockenstuhls haben die Motzlarer eine Mariengrotte errichtet. Gestaltet ist diese als ,,Maria Brunnquell aller Gnaden“.
Die Motzlarer gelobten den Fall, dass ihr Dorf im Zweiten Weltkrieg unzerstört bliebe, die Einrichtung dieses Heiligtumes. Nach einer Anregung von Pfarrer und Rhöndichter Ludwig Nüdling sollte die Gottesmutter als Mittlerin aller Gnaden dargestellt werden. An der Ostseite des Rockenstuhls, in unmittelbarer Nähe einer nie versiegenden Quelle, wurde 1948 eine Nische aus Sandstein, etwa 1,50 Meter breit und 2,00 Meter hoch, gebaut. In der Grotte befindet sich eine von der Erfurter Bildhauerin Hildegart Hendrichs geschaffene Figur mit einem Spinnrocken in der Hand. Sie zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, das einen Krug in der Hand hält.

Motzlarer Blasmusikanten

Kultur und Vereine

Die Blaskapelle „Die sieben Brummer“ wurde im Herbst 1967 von Theo Jakobi aus Motzlar gegründet. Es kamen immer wieder neue Musikanten hinzu und man gab sich den Namen „Kapelle Oberland“. Der Name „Oberländer“ wurde ihnen aus politischen Gründen verwehrt, weil er zu Assunzionen zur gleichnamigen bekannten Kapelle aus Westdeutschland führte.
1974 legten die Motzlarer Musiker in Bad Salzungen unter der Leitung von Helmut Fischer die damals notwendige Prüfung ab und erreichten dabei gleich die „Mittelstufe“. Auch heute noch bereichern die Blasmusikanten zahlreiche kirchliche und weltliche Feste.

Das Feuerwehrmuseum

Sehenswürdigkeiten

Das Feuerwehrmuseum in Motzlar war ursprünglich das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Erbaut wurde es im Jahre 1920. Seit 2001 ist es Museum. Besonders der über 10 Meter hohe Schlauchturm, in dem auch heute noch die Schläuche nach einem Einsatz zum Trocknen aufgehangen werden, ist sehenswert. Weiterhin gibt es historische Technik, Feuerwehruniformen und Informationen zur Geschichte der Feuerwehr Motzlar zu besichtigen.

Führungen sind ganzjährig möglich. Anmeldung unter Telefon 0175/1491319.

Karnevalsgruppe

Kultur und Vereine

Alljährlich wird in Motzlar ein bunter Fastnachtsabend mit zahlreichen Beiträgen, die das Motzlarer Dorfgeschehen oft treffend glossieren organisiert.

Dorflinde

Sehenswürdigkeiten

Die neben der Kirche stehende Dorflinde ist seit altersher Treffpunkt des Ortes und Schauplatz für den jährlichen Lindentanz zur Kirmes. Sie steht heute unter Denkmalschutz.

Die Dorflinde bildet mit der Kirche, dem Dorfplatz und dem Backhaus die Dorfmitte.

Backhausfrauen

Kultur und Vereine

Die Frauen von Motzlar haben sich dem gemeinsamen Backen und dem Erhalt rhöntypischer Backspezialitäten verschrieben. Sie laden zum Backhausfest zu regionalen Backhausspezialitäten wie „Rhöner Dätscher“ und „Zwiebelsploatz“.

Kirmesjugend

Kultur und Vereine

In Motzlar wird die Tradition der Kirchweih, wie in allen Orten des Geisaer Amtes, noch intensiv gepflegt. Alljährlich am letzten Septemberwochenende ist Kirmes in Motzlar. Vier Tage lang feiert das gesamte Dorf. Höhepunkt des Festes ist der Lindentanz. Danach trifft sich Jung und Alt, Groß und Klein im Festzelt bei Kaffee und Kuchen zur Kinderkirmes.

Der Rosenkranzverein

Kultur und Vereine

Die Mitglieder wollen das Rosenkranzgebet nicht in Vergessenheit geraten lasse. Sie beten jeden Tag ein, sich wechselndes, Gesetz vom Rosenkranz. Im Ort gibt es den Rosenkranzverein Oswald und den Rosenkranzverein Gimpel (Koppe). Seit wann der Verein genau besteht ist nicht bekannt, jedoch war in frühen Jahren die Mitgliederzahl wesentlich höher. Die beweisen Mitgliedsbüchlein, welche sich im Pfarrarchiv Schleid befinden.

Der Schönstatt-Pilgerkreis

Kultur und Vereine

In Motzlar gibt es diesen Pilgerkreis seit 1999. Das „Projekt Pilgerheiligtum“ begann in Deutschland mit dem Christusjahr 1997. Es ist eine Initiative der internationalen Schönstattbewegung, um das Jubiläum der Geburt Christi im Jahr 2000 in den Gemeinden und Familien vorzubereiten. Innerhalb dieses Kreises pilgert das Gnadenbild von Schönstatt während eines Monates von Haus zu Haus. Maria und Jesus werden als Gäste aufgenommen. Die Gastgeber sind Eingeladen mitzuhelfen, während der Zeit des Besuches das Klima in den eigenen vier Wänden positiv zu prägen.

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Zitters

Katholische Kirche „St. Sebastianus“

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche in Zitters wurde 1380 von Abt Konrad IV. erbaut. Sie erhielt später auch ein Taufbecken und einen Friedhof. 1892 wurde die alte Kirche im neugotischen Stil umgebaut und erweitert. In den Jahren 1974 bis 1976 wurde die Kirche restauriert. Am 5. September 1976 weihte Bischof Hugo Aufderbeck den Altar. Der Vorderplatz der Kirche erhielt 1990 ein neues Pflaster und im selben Jahr wurde über dem Altar die von Bischof Joachim Wanke gestiftete Kopie einer Kreuzigungsgruppe von Tilmann Riemenschneider aufgestellt. Kirchenpatrone sind der Heilige Sebastian (20. Januar), der Heilige Einsiedler Antonius (17. Januar) und der Heilige Wendelin (20. Oktober). Das Fest „St. Sebastianus“ wird im Januar von den Bewohnern als jährliches Patronatsfest begangen.

Das heutige Erscheinungsbild erhielt die Kirche in den Jahren 2002 bis 2004 durch großes Engagement der Gemeindemitglieder und finanzielle Unterstützung vom Bistum Fulda.

 

Innenraum der Kirche

 

Der Franzosenbildstock

Sehenswürdigkeiten

Richtung Roßberg gelegen, steht etwa 250 Meter von Zitters entfernt ein Bildstock. Dieser stand früher mitten im Feld. Ein junger Franzose wurde an dieser Stelle 1814 beim Rückzug von Russland mit einer Hacke von einem Bauern aus Kranlucken erschlagen und verscharrt. Auf Anweisung des Bischofs aus Fulda musste der Leichnam auf dem Friedhof begraben und ein Bildstock an der Stelle der Bluttat errichtet werden. Der Bildstock ist heute eine von vier Stationen des Kohlbachtaler Sagenweges.

Allgemeines

Allgemeines

Zitters liegt idyllisch eingebettet im Biosphärenreservat Rhön in der thüringischen Rhön zwischen Fulda und Bad Salzungen. Seit 1994 gehört Zitters mit Kranlucken und Motzlar zu der Einheitsgemeinde Schleid. In dem Rhöndorf findet der Besucher schöne rhöntypische Hofanlagen mit Fachwerkbauten, Nutzgärten, Streuobstwiesen und eine sehenswerte, Kirche. Zum Dorf gehörte auch einst der Kohlbachhof, der während der DDR-Zeit geschleift wurde. Die neugotische Kirche bildet den Ortsmittelpunkt. Zahlreiche Bildstöcke, Hochkreuze und Hausfiguren zeugen von der jahrhundertelangen Verbundenheit zum christlichen Glauben. Durch den Ort fließt mittig der Kohlbach, der dem Tal in dem Zitters liegt seinen Namen gab.

  • Gesamtfläche der Gemeinde: 422,4ha
  • Davon Siedlungs und Verkehrsfläche: 138,53ha
  • Einwohner: 53
  • Höhenlage: 400- 420 ü. NN

Der Dorfbrunnen „Der Schäfer und der Wolf“

Sehenswürdigkeiten

Zu den Zentren des dörflichen Lebens gehörten auch in Zitters die Kirche, das Gasthaus, die Dorflinde und der Dorfbrunnen. Neben der Viehtränke, wurde am Brunnen Wasser geschöpft und Gebrauchsgegenstände gereinigt. Bei diesen täglichen Arbeiten wurden die fließenden Gewässer zu wichtigen Treffpunkten. Die Leute tauschten sich Neuigkeiten aus und gaben hier auch alte Geschichten weiter. Der obere Dorfbrunnen in Zitters wurde in den 1950iger Jahren des letzten Jahrhunderts anlegt und fristete jahrelang ein Schattendasein. Heute ist er zum „Geschichtenerzähler“ geworden und gehört als eine von vier Stationen zum Kohlbachtaler Sagenweg. Er erzählt die tragische Geschichte von einem Zitterser Schäfer und seinem Wolf, der ihm jahrelang als treuer Hütegehilfe zur Seite stand.

 

Jugendfeuerwehr Kohlbachtal

Vereine

Die Jugendfeuerwehr Kohlbachtal wurde im Sommer 2006 gegründet. Zur Zeit sind etwa 12 Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren aus Kranlucken, Zitters und Gerstengrund aktiv. Im Sommer stehen alle zwei Wochen Übungen auf dem Programm. In den Wintermonaten treffen sich die Jungen und Mädchen einmal im Monat nachmittags zu Schulungen. Weiterhin werden gemeinsame Zeltlager, Teilnahme an Wettkämpfen, Ausflüge und Feiern organisiert. Eine Mitgliedschaft ist von 9 bis 18 Jahren mit Zustimmung der Eltern möglich.

Kontakt über Feuerwehrverein Kranlucken, Vorsitzender Alfred Mihm, Telefon 036967/75256

Kreuzweg im Lehnerz

Sehenswürdigkeiten

Zum Kreuz im Lehnerz führt ein Kreuzweg oberhalb von Zitters, der 2000 eingeweiht wurde. Neben dem Kreuz befindet sich eine kleine Mariengrotte. In Zitters gibt es neben diesen religiösen Zeugnissen noch weitere Heiligenfiguren an Häusern und in Gärten.

Heimatverein Kohlbachtal e.V.

Vereine

Der Heimatverein Kohlbachtal wurde im Herbst 2005 gegründet. Der Verein will unter anderem die Ortsgeschichte erforschen und sich für die Erhaltung der Volksbräuche sowie von Natur- und Kulturdenkmälern einsetzen. Weiterhin soll an der Gestaltung und Verschönerung der Dörfer Kranlucken, Zitters und Gerstengrund mitgearbeitet werden. Ebenso werden Vortragsveranstaltungen, Wanderungen und Führungen angeboten.

Heimatverein Kohlbachtal e. V. Kontakt: Vorsitzender Eberhard Leister, Telefon 036967/70290

Allgemein

Geschichte

Zitters wird erstmalig unter dem Namen ,,Citerades“ in einer Urkunde Kaiser Ottos I. in Frankfurt erwähnt. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet übersetzt ,,Zeitrater“ (im Sinne von Ratgeber). 1197 wird es schon als ,,villa Citerades“, als „Dorf Zitters“ bezeichnet. Bis 1737 war Zitters eine Filiale der Pfarrei Schleid, wurde aber durch die Erhebung der Gemeinde Kranlucken zur Pfarreifiliale von Kranlucken. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kohlbachtal durch Pest und Überfälle mehrfach schwer heimgesucht. 1920 erhielt Zitters auf Wunsch der Einwohner eine Dorfschule, in die auch die Kinder aus Gerstengrund gingen.

Das Jahr 1961 bracht für Zitters dramatischen Veränderungen mit sich, im Oktober wurde die Familie Breitung, die Familie Rudi Mihm und im folgenden Jahr Irmgard Knapp mit ihrer Tochter ausgewiesen. Fünf junge Leute flohen in den Westen.

Persönlichkeiten

Geschichte

Prof. Dr. Quinibertus Mihm

Zu den herausragenden Persönlichkeiten aus Zitters zählt Prof. Dr. Quinibertus Mihm. Er war Autor und geistliches Regierungsmitglied im Fürstbistum Fulda. Er wurde am 28. Januar 1755 in Zitters geboren. Seine Einkleidung fand am 17. Dezember 1774 statt und die Priesterweihe war am 11. Juli 1778. Prof. Dr. Quinibertus Mihm war 1778 Doktor der Philosophie sowie 1779 Professor der Philosophie an der Universität in Fulda.

Von 1791 – 1794 arbeitete er als Fastenprediger am Dom zu Fulda. 1796 wurde er Geistlicher Rat mit Sitz und Stimme in der geistlichen Regierung. Acht Jahre später ging Prof. Dr. Quinibertus Mihm nach Schwarzbach, um dort als Pfarrer tätig zu sein. 1810 war er Pfarrer und Landdechant in Hünfeld. Er verstarb am 2. August 1811 in Hünfeld und ist dort beerdigt. Seine von ihm aufgestellten und verteidigten Thesen auf dem Gebiet der Logik, Metaphysik und Mathematik aus den Jahren 1779 - 1784 wurden veröffentlicht. Die Seminarbibliothek Fulda besitzt ein Band von ihm gehaltene Predigten.

Weiterführende Literatur:

  • Festschrift „1050 Jahre“ (2003), Autorengemeinschaft
  • „Das Kohlbachtal“, Josef Schütz
  • „Geschleifte Höfe im Geisaer Amt (2012), Bruno Leister
  • „Geisaer Amt, Kreuze und Bildstöcke“, Heimat- und Geschichtsverein „Geisaer Amt“

Kohlbachshof

Sehenswürdigkeiten

Die Ansiedlung Kohlbach wurde im Jahr 1418 erstmals urkundlich erwähnt. Die beiden Höfe gehörten zur Gemeinde Zitters. Im Rahmen der „Aktion Ungeziefer“ musste 1952 die Familie Knapp vom Kohlbachhof unter Zwang verlassen. Zwanzig Jahre später wurde die Familie Heß ausgesiedelt und die Höfe wegen ihrer Nähe zur Grenze abgerissen. Die Familie Heß hatte im alten Wohnhaus eine Kapelle einrichtet. Die Nachfahren errichteten eine Andachtsstätte. Dort wird jährlich das Skapulierfest (Maria vom Berge Karmel, 16.7.) feierlich begangen.

Kohlbachshof Zitters

Theatergruppe Kohlbachtal

Vereine

Die Theatergruppe Kohlbachtal wurde im Oktober 2004 von Kerstin Rothe ins Leben gerufen. Der Anlass war die 250 Jahrfeier der Pfarrkirche  Kranlucken. Mit großem Erfolg werden seither alle zwei Jahre die von den neun Akteuren selbst verfassten Stücke aufgeführt. Mit ihren unterhaltsamen Volkstheaterstücken wollen die Laiendarsteller unter anderem zum Erhalt der Rhöner Mundart beitragen.

Tanzgruppe Kohlbachtal

Vereine

Die Tanzgruppe gibt es seit 1997. Zurzeit tanzen etwa 30 Tänzerinnen und Tänzer in den vier Tanzgruppen. Das Programm umfasst deutsche und internationale Folklore sowie Showtänze. Das ganze Jahr über wird trainiert. Regelmäßig werden Workshops und Weiterbildungsveranstaltungen besucht, um neue Schritte, Schrittkombinationen und Tänze zu erlernen.

Wer Interesse und Spaß am Tanzen hat: Kinder- und Jugendtanzgruppe „Kohlbachtal“ Kontakt Susanne Treis, Telefon 036967/70563, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Rothöfe / Röderkirchhof

Der Unterrothof

Geschichte

Der Unterrothof gehörte schon immer zu Schleid. Mitte des 14. Jahrhunderts gab es zwei Höfe. Der eine gehörte einem Bauern namens Ruzse und dessen Ehefrau Katharina. Den anderen Hof bewirtschaftete sein Bruder, der durch ihn dorthin gekommen war. Als Katharina Ruzse verwitwet war, führte sie den Hof weiter. Ursprünglich gab es hier nur einen Hof, der aber im 14. Jahrhundert schon geteilt gewesen war. Beide sind bis heute erhalte. Es wohnen heute drei Familien auf dem Unterrothof.

Hochkreuz Abzweig Röderkirchhof

Sehenswürdigkeiten

Das Kreuz steht am Weg nach Motzlar, am Abzweig zum Röderkirchhof.

Geschichte ist nichts bekannt. Ergibt sich aber aus der Inschrift: „Es ist vollbracht. Joh.19.30. Im Kreuze wirst du siegen.Gekreuzigter Herr Jesus erbarme dich unser und der leidenten Seelen im Fegfeuer. In vollendeten Gelöbnis gestiftet vom Ehepaar Johann Adam und Maria Schwert Unterrothof 1805. O, ihr Alle die ihr vorbeigeht, sehet zu ob ein Schmerz den meingen gleiche“.

Der Oberrothof

Geschichte

Der Oberrothof besteht aus den beiden Höfe Wehner und Müller. Er gehörte ursprünglich zur Gemeinde Motzlar. Heute ist nur noch der Hof Müller bewohnt. Der größte Bauernhof im Geisarer Land war jedoch der Hof Wehner. 1952 flüchtete die Familie in die ehemalige Bundesrepublik.

ehemaliger Hof Wehner am Oberrothof

Muttergottesfigur

Sehenswürdigkeiten

Im Garten der Familie Schwert steht eine Muttergottesfigur, die zu Ehren Mariens und ihres göttlichen Sohnes errichtet wurde.

Allgemeines

Allgemeines

Der Unterrothof, Oberrothof und Röderkirchhof liegen am Westhang des Roßberges. Vermutlich leitet sich der Name von der roten Erde ab, die vor allem am Unterrothof sowie am Röderkirchhof zu finden ist. Nach neusten Erkenntnissen werden die Höfe 1116 zum ersten Mal erwähnt.

Der Röderkirchhof

Geschichte

Der Röderkirchhof gehört seit Anfang des 19. Jahrhunderts zur Gemeinde Schleid. Der Hof war seit alters her ein Lehen des Pastors zu Schleid und trug somit zu seinem Unterhalt bei. Dieser Umstand floss bei der Namensgebung mit ein. “Röder“ bezeichnet die Flur “Auf der Röder“, in der der Hof liegt, und geht auf “Röth-“, Reeth-“ oder “Rödboden“ zurück, was schweres rotes Land bedeutet.

Figur des Heiligen Josef

Sehenswürdigkeiten

Am Weg nach Schleid und Kranlucken steht die Statue des Heiligen Josef mit Kind und Lilie. Sie wurde etwa um 1890 durch Ferdinand Uth errichtet.

Der Sockel des Bildstockes trägt die Innenschrift: „Heiliger Joseph bitte für uns“.

Persönlichkeiten

Geschichte

Pfarrer Ludwig Nüdling

Ludwig Nüdling war ein Sohn der Rhön, am 26. Februar 1874 in Poppenhausen an der Wasserkuppe geboren und dort aufgewachsen. Nach seinem Theologiestudium wurde er 1897 zum Priester geweiht, war Domkaplan in Fulda und jeweils für mehrere Jahre Seelsorger im Spessart, Vogelsberg und Kinzigtal. In dieser Zeit hatte er seine ersten literarischen Erfolge. Neben Gedichten und Erzählungen konnte er zwei Bücher veröffentlichen. Sein literarisches Schaffen erstreckte sich über ein halbes Jahrhundert und fand weit über die heimischen Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung. Als katholischer Schriftsteller war er auch im Rundfunk und im deutschsprachigen Ausland bekannt. Nüdlings Mitarbeit am „Kommunionglöcklein“, einer Monatszeitschrift für Erstkommunikanten, ist für seinen Ruf als Schriftsteller von entscheidender Bedeutung. Als Herausgeber dieser Schriftenreihe wie auch des später von ihm gegründeten „Fähnlein der Getreuen“ hat er auf die religiöse Bildung mehrerer Generationen Einfluss. Sein Volksschauspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ wird auch heute noch seit über 70 Jahren auf dem Anger der Stadt alljährlich aufgeführt. Nach dem I. Weltkrieg wird Pfarrer Nüdling nach Kleinsassen versetzt. 1933 wird er von der Gestapo abgeholt, verhört und wieder frei gelassen. Pfarrer Nüdling bittet um seine Pensionierung. Der Bischof stimmt dem Anliegen zu. 1938 zieht sich der Priester zu seiner Verwandtschaft auf den Oberrothof zurück. Aus dem Auszugshaus des Hofes wird eine Klause – die Roßbergklause. Bereits seit seiner Kindheit verehrt Ludwig Nüdling in besonderer Weise Maria, die Mutter Gottes. Die Zahl seiner Marienlieder übersteigt alle anderen Lieddichtungen. Seine letzten sind das Motzlarer Marienborn-Lied und das Schneefest-Lied von Schleid. Am 29. März 1947 verstarb der Pfarrer und Dichter und wurde auf dem Friedhof in Motzlar beigesetzt.

Marienlinden

Sehenswürdigkeiten

Marienlinden wurde im II. Weltkrieg als Wallfahrtsort von Pfarrer Ludwig Nüdling, in der Nähe des Oberrothofes eingerichtet. In ihrer Not pilgerten viele Menschen aus der Umgebung dorthin, um Trost und Schutz unter dem Mantel der himmlischen Jungfrau zu finden. Während der DDR-Zeit konnte der Wallfahrtsort aufgrund seiner Nähe zur innerdeutschen Grenze nicht mehr aufgesucht werden. Nach der Wende 1991 belebte Marianne Uth, geboren und aufgewachsen auf dem Unterrothof, sowie Rudi Piller aus Bachrain, er war einst als Hütejunge auf dem Hof, die kleine Wallfahrtsstätte wieder neu.

An einer Linde ist ein Bildnis mit Kreuzdarstellung und Maria mit dem Kind angebracht. Darunter eine Tafel, die an Marienlinden und Pfarrer Ludwig Nüdling erinnert. Die Bittgänge hat der Dichter in seiner „Chronik von Marienlinden“ verzeichnet, die 40 Jahre als verschollen galt und erst im Herbst 1989 wiederauftauchte.

„Onkel Ludwig“, so nannten ihn damals die Kinder, sagte einmal: „Mich könnt ihr vergessen, aber Marienlinden nicht!“

 

Bildstock im Garten der Familie Müller

Sehenswürdigkeiten

Der Aufsatz zeigt nach der Straßenseite eine Kreuzigungsgruppe mit den Buchstaben: M C I. Zur Hofseite hin ist ein Relief mit der Unterschrift: “S. Antonius“ und “1754“ zu sehen.

Kranlucken

Allgemeines

Allgemeines

Kranlucken liegt in der thüringischen Rhön im Kohlbachtal, im Biosphärenreservat Rhön, zwischen Bad Salzungen und Fulda. Seit 1994 gehört Kranlucken mit Motzlar und Zitters zu der Einheitsgemeinde Schleid. In dem Rhöndorf findet der Besucher schöne rhöntypische Hofanlagen mit Fachwerkbauten, Nutzgärten, Streuobstwiesen und eine sehenswerte Kirche. Die katholische Kirche mit der Dorflinde, Dorfplatz und Dorfbrunnen bildet den zentralen Ortskern. Durch das Dorf fließt der Kohlbach. 22 Bildstöcke, Hochkreuze und Hausfiguren zeugen von der jahrhundertelangen Verbundenheit zum christlichen Glauben.

  • Gesamtfläche der Gemeinde: 727,03ha
  • Davon Siedlungs- und Verkehrsfläche: 138,53ha
  • Einwohnerzahl : 252 (Stand 01.12.2015)
  • Höhenlage: 340 – 360 ü. NN

Das Dorf präsentiert sich ausführlich auf seiner Homepage www.kranlucken.de.

Weiterführende Literatur:

  • Festschrift „800 Jahre Kranlucken“ (1997) Josef Fischer
  • Das Kohlbachtal“ von Josef Schütz
  • „Geschleifte Höfe im Geisarer Amt-Kohlbachshof“ (2012) von Bruno Leister
  • Fachwerkensemble in Kranlucken

Fachwerkensemble in Kranlucken

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