Persönlichkeiten

Ludwig Nüdling

Pfarrer Ludwig Nüdling

Ludwig Nüdling war ein Sohn der Rhön, am 26. Februar 1874 in Poppenhausen an der Wasserkuppe geboren und dort aufgewachsen. Nach seinem Theologiestudium wurde er 1897 zum Priester geweiht, war Domkaplan in Fulda und jeweils für mehrere Jahre Seelsorger im Spessart, Vogelsberg und Kinzigtal. In dieser Zeit hatte er seine ersten literarischen Erfolge. Neben Gedichten und Erzählungen konnte er zwei Bücher veröffentlichen. Sein literarisches Schaffen erstreckte sich über ein halbes Jahrhundert und fand weit über die heimischen Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung. Als katholischer Schriftsteller war er auch im Rundfunk und im deutschsprachigen Ausland bekannt. Nüdlings Mitarbeit am „Kommunionglöcklein“, einer Monatszeitschrift für Erstkommunikanten, ist für seinen Ruf als Schriftsteller von entscheidender Bedeutung. Als Herausgeber dieser Schriftenreihe wie auch des später von ihm gegründeten „Fähnlein der Getreuen“ hat er auf die religiöse Bildung mehrerer Generationen Einfluss. Sein Volksschauspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ wird auch heute noch seit über 70 Jahren auf dem Anger der Stadt alljährlich aufgeführt. Nach dem I. Weltkrieg wird Pfarrer Nüdling nach Kleinsassen versetzt. 1933 wird er von der Gestapo abgeholt, verhört und wieder frei gelassen. Pfarrer Nüdling bittet um seine Pensionierung. Der Bischof stimmt dem Anliegen zu. 1938 zieht sich der Priester zu seiner Verwandtschaft auf den Oberrothof zurück. Aus dem Auszugshaus des Hofes wird eine Klause – die Roßbergklause. Bereits seit seiner Kindheit verehrt Ludwig Nüdling in besonderer Weise Maria, die Mutter Gottes. Die Zahl seiner Marienlieder übersteigt alle anderen Lieddichtungen. Seine letzten sind das Motzlarer Marienborn-Lied und das Schneefest-Lied von Schleid. Am 29. März 1947 verstarb der Pfarrer und Dichter und wurde auf dem Friedhof in Motzlar beigesetzt.