Katholische Kirche „St. Sebastianus“
Die Kirche in Zitters wurde 1380 von Abt Konrad IV. erbaut. Sie erhielt später auch ein Taufbecken und einen Friedhof. 1892 wurde die alte Kirche im neugotischen Stil umgebaut und erweitert. In den Jahren 1974 bis 1976 wurde die Kirche restauriert. Am 5. September 1976 weihte Bischof Hugo Aufderbeck den Altar. Der Vorderplatz der Kirche erhielt 1990 ein neues Pflaster und im selben Jahr wurde über dem Altar die von Bischof Joachim Wanke gestiftete Kopie einer Kreuzigungsgruppe von Tilmann Riemenschneider aufgestellt. Kirchenpatrone sind der Heilige Sebastian (20. Januar), der Heilige Einsiedler Antonius (17. Januar) und der Heilige Wendelin (20. Oktober). Das Fest „St. Sebastianus“ wird im Januar von den Bewohnern als jährliches Patronatsfest begangen.
Das heutige Erscheinungsbild erhielt die Kirche in den Jahren 2002 bis 2004 durch großes Engagement der Gemeindemitglieder und finanzielle Unterstützung vom Bistum Fulda.
Der Franzosenbildstock
Richtung Roßberg gelegen, steht etwa 250 Meter von Zitters entfernt ein Bildstock. Dieser stand früher mitten im Feld. Ein junger Franzose wurde an dieser Stelle 1814 beim Rückzug von Russland mit einer Hacke von einem Bauern aus Kranlucken erschlagen und verscharrt. Auf Anweisung des Bischofs aus Fulda musste der Leichnam auf dem Friedhof begraben und ein Bildstock an der Stelle der Bluttat errichtet werden. Der Bildstock ist heute eine von vier Stationen des Kohlbachtaler Sagenweges.
Allgemeines
Zitters liegt idyllisch eingebettet im Biosphärenreservat Rhön in der thüringischen Rhön zwischen Fulda und Bad Salzungen. Seit 1994 gehört Zitters mit Kranlucken und Motzlar zu der Einheitsgemeinde Schleid. In dem Rhöndorf findet der Besucher schöne rhöntypische Hofanlagen mit Fachwerkbauten, Nutzgärten, Streuobstwiesen und eine sehenswerte, Kirche. Zum Dorf gehörte auch einst der Kohlbachhof, der während der DDR-Zeit geschleift wurde. Die neugotische Kirche bildet den Ortsmittelpunkt. Zahlreiche Bildstöcke, Hochkreuze und Hausfiguren zeugen von der jahrhundertelangen Verbundenheit zum christlichen Glauben. Durch den Ort fließt mittig der Kohlbach, der dem Tal in dem Zitters liegt seinen Namen gab.
- Gesamtfläche der Gemeinde: 422,4ha
- Davon Siedlungs und Verkehrsfläche: 138,53ha
- Einwohner: 53
- Höhenlage: 400- 420 ü. NN
Der Dorfbrunnen „Der Schäfer und der Wolf“
Zu den Zentren des dörflichen Lebens gehörten auch in Zitters die Kirche, das Gasthaus, die Dorflinde und der Dorfbrunnen. Neben der Viehtränke, wurde am Brunnen Wasser geschöpft und Gebrauchsgegenstände gereinigt. Bei diesen täglichen Arbeiten wurden die fließenden Gewässer zu wichtigen Treffpunkten. Die Leute tauschten sich Neuigkeiten aus und gaben hier auch alte Geschichten weiter. Der obere Dorfbrunnen in Zitters wurde in den 1950iger Jahren des letzten Jahrhunderts anlegt und fristete jahrelang ein Schattendasein. Heute ist er zum „Geschichtenerzähler“ geworden und gehört als eine von vier Stationen zum Kohlbachtaler Sagenweg. Er erzählt die tragische Geschichte von einem Zitterser Schäfer und seinem Wolf, der ihm jahrelang als treuer Hütegehilfe zur Seite stand.
Jugendfeuerwehr Kohlbachtal
Die Jugendfeuerwehr Kohlbachtal wurde im Sommer 2006 gegründet. Zur Zeit sind etwa 12 Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren aus Kranlucken, Zitters und Gerstengrund aktiv. Im Sommer stehen alle zwei Wochen Übungen auf dem Programm. In den Wintermonaten treffen sich die Jungen und Mädchen einmal im Monat nachmittags zu Schulungen. Weiterhin werden gemeinsame Zeltlager, Teilnahme an Wettkämpfen, Ausflüge und Feiern organisiert. Eine Mitgliedschaft ist von 9 bis 18 Jahren mit Zustimmung der Eltern möglich.
Kontakt über Feuerwehrverein Kranlucken, Vorsitzender Alfred Mihm, Telefon 036967/75256
Kreuzweg im Lehnerz
Zum Kreuz im Lehnerz führt ein Kreuzweg oberhalb von Zitters, der 2000 eingeweiht wurde. Neben dem Kreuz befindet sich eine kleine Mariengrotte. In Zitters gibt es neben diesen religiösen Zeugnissen noch weitere Heiligenfiguren an Häusern und in Gärten.
Heimatverein Kohlbachtal e.V.
Der Heimatverein Kohlbachtal wurde im Herbst 2005 gegründet. Der Verein will unter anderem die Ortsgeschichte erforschen und sich für die Erhaltung der Volksbräuche sowie von Natur- und Kulturdenkmälern einsetzen. Weiterhin soll an der Gestaltung und Verschönerung der Dörfer Kranlucken, Zitters und Gerstengrund mitgearbeitet werden. Ebenso werden Vortragsveranstaltungen, Wanderungen und Führungen angeboten.
Heimatverein Kohlbachtal e. V. Kontakt: Vorsitzender Eberhard Leister, Telefon 036967/70290
Allgemein
Zitters wird erstmalig unter dem Namen ,,Citerades“ in einer Urkunde Kaiser Ottos I. in Frankfurt erwähnt. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet übersetzt ,,Zeitrater“ (im Sinne von Ratgeber). 1197 wird es schon als ,,villa Citerades“, als „Dorf Zitters“ bezeichnet. Bis 1737 war Zitters eine Filiale der Pfarrei Schleid, wurde aber durch die Erhebung der Gemeinde Kranlucken zur Pfarreifiliale von Kranlucken. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kohlbachtal durch Pest und Überfälle mehrfach schwer heimgesucht. 1920 erhielt Zitters auf Wunsch der Einwohner eine Dorfschule, in die auch die Kinder aus Gerstengrund gingen.
Das Jahr 1961 bracht für Zitters dramatischen Veränderungen mit sich, im Oktober wurde die Familie Breitung, die Familie Rudi Mihm und im folgenden Jahr Irmgard Knapp mit ihrer Tochter ausgewiesen. Fünf junge Leute flohen in den Westen.
Persönlichkeiten
Prof. Dr. Quinibertus Mihm
Zu den herausragenden Persönlichkeiten aus Zitters zählt Prof. Dr. Quinibertus Mihm. Er war Autor und geistliches Regierungsmitglied im Fürstbistum Fulda. Er wurde am 28. Januar 1755 in Zitters geboren. Seine Einkleidung fand am 17. Dezember 1774 statt und die Priesterweihe war am 11. Juli 1778. Prof. Dr. Quinibertus Mihm war 1778 Doktor der Philosophie sowie 1779 Professor der Philosophie an der Universität in Fulda.
Von 1791 – 1794 arbeitete er als Fastenprediger am Dom zu Fulda. 1796 wurde er Geistlicher Rat mit Sitz und Stimme in der geistlichen Regierung. Acht Jahre später ging Prof. Dr. Quinibertus Mihm nach Schwarzbach, um dort als Pfarrer tätig zu sein. 1810 war er Pfarrer und Landdechant in Hünfeld. Er verstarb am 2. August 1811 in Hünfeld und ist dort beerdigt. Seine von ihm aufgestellten und verteidigten Thesen auf dem Gebiet der Logik, Metaphysik und Mathematik aus den Jahren 1779 - 1784 wurden veröffentlicht. Die Seminarbibliothek Fulda besitzt ein Band von ihm gehaltene Predigten.
Weiterführende Literatur:
- Festschrift „1050 Jahre“ (2003), Autorengemeinschaft
- „Das Kohlbachtal“, Josef Schütz
- „Geschleifte Höfe im Geisaer Amt (2012), Bruno Leister
- „Geisaer Amt, Kreuze und Bildstöcke“, Heimat- und Geschichtsverein „Geisaer Amt“
Kohlbachshof
Die Ansiedlung Kohlbach wurde im Jahr 1418 erstmals urkundlich erwähnt. Die beiden Höfe gehörten zur Gemeinde Zitters. Im Rahmen der „Aktion Ungeziefer“ musste 1952 die Familie Knapp vom Kohlbachhof unter Zwang verlassen. Zwanzig Jahre später wurde die Familie Heß ausgesiedelt und die Höfe wegen ihrer Nähe zur Grenze abgerissen. Die Familie Heß hatte im alten Wohnhaus eine Kapelle einrichtet. Die Nachfahren errichteten eine Andachtsstätte. Dort wird jährlich das Skapulierfest (Maria vom Berge Karmel, 16.7.) feierlich begangen.
Theatergruppe Kohlbachtal
Die Theatergruppe Kohlbachtal wurde im Oktober 2004 von Kerstin Rothe ins Leben gerufen. Der Anlass war die 250 Jahrfeier der Pfarrkirche Kranlucken. Mit großem Erfolg werden seither alle zwei Jahre die von den neun Akteuren selbst verfassten Stücke aufgeführt. Mit ihren unterhaltsamen Volkstheaterstücken wollen die Laiendarsteller unter anderem zum Erhalt der Rhöner Mundart beitragen.
Tanzgruppe Kohlbachtal
Die Tanzgruppe gibt es seit 1997. Zurzeit tanzen etwa 30 Tänzerinnen und Tänzer in den vier Tanzgruppen. Das Programm umfasst deutsche und internationale Folklore sowie Showtänze. Das ganze Jahr über wird trainiert. Regelmäßig werden Workshops und Weiterbildungsveranstaltungen besucht, um neue Schritte, Schrittkombinationen und Tänze zu erlernen.
Wer Interesse und Spaß am Tanzen hat: Kinder- und Jugendtanzgruppe „Kohlbachtal“ Kontakt Susanne Treis, Telefon 036967/70563, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!